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Abteilung 1

BEFREUNDETE STAATEN

Was ist ein passendes Geschenk unter Freunden? Diese Frage stellt sich nicht nur im Privaten, sondern auch im offiziellen Austausch zwischen Staaten. In einem Schaudepot sind Geschenke und Gegengeschenke versammelt, die Deutschland über die Jahre mit zehn mehr oder weniger befreundeten Staaten quer über den Globus ausgetauscht hat. Deutlich wird: Staatsgeschenke sind nicht nur diplomatische Gesten der Höflichkeiten, sondern erzählen auch etwas über die politische Lage, in der sie ausgewählt wurden. Gegenwärtig wird aber auch darüber geklagt, dass der Begriff Freundschaft zu gedankenlos benutzt und hemmungslos kommerzialisiert wird. Was bedeutet es, wenn man sich in sozialen Netzwerken ganze Hundertschaften angeblicher Freunde zusammen-„adden“ kann? Rutscht hier eine Generation in Oberflächlichkeit ab? Oder übersieht eine solche besorgte Einschätzung die ungekannten Möglichkeiten digitaler Kommunikation? Jenseits allzu schneller Gewissheiten fragt die Ausstellung danach, was die verschiedenen Konzepte von Freundschaft ausmacht und was sie bedeuten, für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt. Ist ein Freund derjenige, der einen ohne Wenn und Aber unterstützt – oder ist er derjenige, der einen in Frage stellt? Sind Freunde nützlich – oder spielen Nützlichkeitserwägungen in einer Freundschaft gerade keine Rolle? Ist Freundschaft so intim und intensiv wie die Liebe – nur eben ohne Sex? Oder ist Freundschaft gar nicht zu greifen und immer wieder etwas ganz anderes – in jeder Epoche und Kultur, in unterschiedlichen Milieus und Gesellschaftsschichten und für Männer und Frauen sowieso? Eine etwas andere Art der Objektbeschriftung Jeder Besucher wird in dieser Ausstellung übrigens eigene, nur für ihn ausgewählte Objekttexte lesen können. Und das geht so: Am Anfang beantwortet er oder sie einige Fragen zur Freundschaft. So entsteht ein persönliches Profil, das auf einem Chip gespeichert wird, den man an einem Armband mit sich führt. Jetzt hat man die Wahl: Entweder man liest auf den digitalen Objektschildern den „normalen“ Ausstellungstext oder man lässt sich per Handbewegung einen neuen Text einblenden, der auf das eigene Profil abgestimmt ist. Mit anderen Worten: Der Text verhält sich wie ein Freund, dessen Interessen und Meinungen man teilt. Wäre es nicht auch spannend zu erfahren, welche abweichenden Sichtweisen es gibt? Hierzu muss man nur den Mitbesuchern über die Schulter gucken, die mit großer Wahrscheinlichkeit andere Informationen zu dem gleichen Exponat erhalten. Hin und her gerissen zwischen der angenehmen Bestätigung eigener Positionen und dem Versprechen nach „Mehr“ bewegen sich die Besucher durch die Ausstellung. Abteilung 1 Befreundete Staaten Was ist ein passendes Geschenk unter Freunden? Diese Frage stellt sich nicht nur im Privaten, sondern auch im offiziellen Austausch zwischen Staaten. In einem Schaudepot sind Geschenke und Gegengeschenke versammelt, die Deutschland über die Jahre mit zehn mehr oder weniger befreundeten Staaten quer über den Globus ausgetauscht hat. Deutlich wird: Staatsgeschenke sind nicht nur diplomatische Gesten der Höflichkeiten, sondern erzählen auch etwas über die politische Lage, in der sie ausgewählt wurden. Gegenwärtig wird aber auch darüber geklagt, dass der Begriff Freundschaft zu gedankenlos benutzt und hemmungslos kommerzialisiert wird. Was bedeutet es, wenn man sich in sozialen Netzwerken ganze Hundertschaften angeblicher Freunde zusammen-„adden“ kann? Rutscht hier eine Generation in Oberflächlichkeit ab? Oder übersieht eine solche besorgte Einschätzung die ungekannten Möglichkeiten digitaler Kommunikation? Jenseits allzu schneller Gewissheiten fragt die Ausstellung danach, was die verschiedenen Konzepte von Freundschaft ausmacht und was sie bedeuten, für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt. Ist ein Freund derjenige, der einen ohne Wenn und Aber unterstützt – oder ist er derjenige, der einen in Frage stellt? Sind Freunde nützlich – oder spielen Nützlichkeitserwägungen in einer Freundschaft gerade keine Rolle? Ist Freundschaft so intim und intensiv wie die Liebe – nur eben ohne Sex? Oder ist Freundschaft gar nicht zu greifen und immer wieder etwas ganz anderes – in jeder Epoche und Kultur, in unterschiedlichen Milieus und Gesellschaftsschichten und für Männer und Frauen sowieso? Eine etwas andere Art der Objektbeschriftung Jeder Besucher wird in dieser Ausstellung übrigens eigene, nur für ihn ausgewählte Objekttexte lesen können. Und das geht so: Am Anfang beantwortet er oder sie einige Fragen zur Freundschaft. So entsteht ein persönliches Profil, das auf einem Chip gespeichert wird, den man an einem Armband mit sich führt. Jetzt hat man die Wahl: Entweder man liest auf den digitalen Objektschildern den „normalen“ Ausstellungstext oder man lässt sich per Handbewegung einen neuen Text einblenden, der auf das eigene Profil abgestimmt ist. Mit anderen Worten: Der Text verhält sich wie ein Freund, dessen Interessen und Meinungen man teilt. Wäre es nicht auch spannend zu erfahren, welche abweichenden Sichtweisen es gibt? Hierzu muss man nur den Mitbesuchern über die Schulter gucken, die mit großer Wahrscheinlichkeit andere Informationen zu dem gleichen Exponat erhalten. Hin und her gerissen zwischen der angenehmen Bestätigung eigener Positionen und dem Versprechen nach „Mehr“ bewegen sich die Besucher durch die Ausstellung.

 

 

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